Die bayerische Weißwurst ist mehr als nur eine Wurst - sie ist ein Kulturgut und Symbol bayerischer Gemütlichkeit. Traditionell wird sie vor 12 Uhr mittags verzehrt, denn früher gab es noch keine Kühlung und die Wurst musste frisch am selben Tag gegessen werden, an dem sie hergestellt wurde.
Das Besondere an der Weißwurst ist ihre zarte, fast cremige Konsistenz und der feine Geschmack aus Kalbfleisch, Schweinespeck und einer geheimen Gewürzmischung. Der süße Senf ist ihr traditioneller Begleiter und verleiht der milden Wurst eine würzig-süße Note.
In diesem Rezept zeigen wir Ihnen nicht nur, wie Sie den perfekten süßen Senf selbst herstellen, sondern auch, wie Sie Weißwurst richtig zubereiten und standesgemäß servieren - ganz nach bayerischer Tradition.
Senfkörner in einer Schüssel mit Essig und Weißwein übergießen. Über Nacht ziehen lassen.
Am nächsten Tag die eingeweichten Senfkörner mit der Flüssigkeit in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und grob zerstoßen.
Zucker, Honig, Salz und Gewürze hinzufügen und zu einer groben Paste verarbeiten. Der Senf sollte noch Körnung haben.
In ein sauberes Glas füllen und mindestens 2 Stunden ziehen lassen. Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.
Wichtig: Weißwurst wird nicht gekocht, sondern nur erhitzt!
Wasser mit Salz und Lorbeerblatt in einem großen Topf zum Kochen bringen.
Sobald das Wasser kocht, den Herd ausschalten und die Weißwürste vorsichtig ins heiße Wasser legen.
10 Minuten ziehen lassen. Die Würste sollen heiß werden, aber nicht platzen.
Laugenbrezeln halbieren und leicht auftoasten oder kurz im Ofen erwärmen.
Mit Butter bestreichen und mit frisch geschnittenem Schnittlauch bestreuen.
Die heißen Weißwürste aus dem Wasser nehmen und sofort servieren.
Auf vorgewärmten Tellern anrichten, dazu den süßen Senf, die Brezeln und ein kühles Weißbier reichen.
Die Weißwurst wurde 1857 in München erfunden, als einem Wirt die Schweinedärme ausgingen und er stattdessen Kalbsdärme verwendete. Die helle Farbe gab der Wurst ihren Namen.
Der "Weißwurst-Äquator" ist eine scherzhafte Bezeichnung für die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland. Nördlich der Donau war die Weißwurst lange Zeit unbekannt.
Das "Weißwurstfrühstück" ist eine bayerische Institution: Ein zweites Frühstück am späten Vormittag mit Weißwurst, Brezeln, süßem Senf und Weißbier. Es ist der Inbegriff bayerischer Gemütlichkeit.