Weißwurst mit süßem Senf

⏱️ Zubereitungszeit: 30 Min 🍳 Kochzeit: 10 Min 👥 Portionen: 4 Personen 🌟 Schwierigkeit: Einfach
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Über dieses Rezept

Die bayerische Weißwurst ist mehr als nur eine Wurst - sie ist ein Kulturgut und Symbol bayerischer Gemütlichkeit. Traditionell wird sie vor 12 Uhr mittags verzehrt, denn früher gab es noch keine Kühlung und die Wurst musste frisch am selben Tag gegessen werden, an dem sie hergestellt wurde.

Das Besondere an der Weißwurst ist ihre zarte, fast cremige Konsistenz und der feine Geschmack aus Kalbfleisch, Schweinespeck und einer geheimen Gewürzmischung. Der süße Senf ist ihr traditioneller Begleiter und verleiht der milden Wurst eine würzig-süße Note.

In diesem Rezept zeigen wir Ihnen nicht nur, wie Sie den perfekten süßen Senf selbst herstellen, sondern auch, wie Sie Weißwurst richtig zubereiten und standesgemäß servieren - ganz nach bayerischer Tradition.

Zutaten

Für die Weißwurst:

  • 8 bayerische Weißwürste
  • 1 Liter Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 Lorbeerblatt

Für den süßen Senf:

  • 100 g gelbе Senfkörner
  • 50 g braune Senfkörner
  • 150 ml Weißweinessig
  • 100 ml Weißwein
  • 3 EL brauner Zucker
  • 2 EL Honig
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL gemahlener Zimt
  • 1/4 TL gemahlene Nelken
  • 1 Prise Muskatnuss

Als Beilage:

  • 4 frische Laugenbrezeln
  • 50 g Butter
  • Frischer Schnittlauch
  • 1 Liter bayerisches Weißbier

Zubereitung

Süßen Senf vorbereiten (am Vortag)

Senfkörner in einer Schüssel mit Essig und Weißwein übergießen. Über Nacht ziehen lassen.

Am nächsten Tag die eingeweichten Senfkörner mit der Flüssigkeit in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und grob zerstoßen.

Zucker, Honig, Salz und Gewürze hinzufügen und zu einer groben Paste verarbeiten. Der Senf sollte noch Körnung haben.

In ein sauberes Glas füllen und mindestens 2 Stunden ziehen lassen. Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.

Weißwurst zubereiten

Wichtig: Weißwurst wird nicht gekocht, sondern nur erhitzt!

Wasser mit Salz und Lorbeerblatt in einem großen Topf zum Kochen bringen.

Sobald das Wasser kocht, den Herd ausschalten und die Weißwürste vorsichtig ins heiße Wasser legen.

10 Minuten ziehen lassen. Die Würste sollen heiß werden, aber nicht platzen.

Brezeln vorbereiten

Laugenbrezeln halbieren und leicht auftoasten oder kurz im Ofen erwärmen.

Mit Butter bestreichen und mit frisch geschnittenem Schnittlauch bestreuen.

Servieren nach bayerischer Art

Die heißen Weißwürste aus dem Wasser nehmen und sofort servieren.

Auf vorgewärmten Tellern anrichten, dazu den süßen Senf, die Brezeln und ein kühles Weißbier reichen.

Bayerische Weißwurst-Etikette

  • Zeit: Traditionell wird Weißwurst nur vor 12 Uhr mittags gegessen.
  • Zubereitung: Niemals kochen! Nur in heißem Wasser ziehen lassen.
  • Verzehr: Die Haut wird nicht mitgegessen. Man "zuzelt" das Innere heraus oder schält die Wurst.
  • Senf: Nur süßer Senf, niemals scharfer Senf zur Weißwurst!
  • Getränk: Weißbier ist das traditionelle Getränk dazu.
  • Beilagen: Laugenbrezeln und eventuell Butter gehören dazu.

Geschichte und Tradition

Die Weißwurst wurde 1857 in München erfunden, als einem Wirt die Schweinedärme ausgingen und er stattdessen Kalbsdärme verwendete. Die helle Farbe gab der Wurst ihren Namen.

Der "Weißwurst-Äquator" ist eine scherzhafte Bezeichnung für die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland. Nördlich der Donau war die Weißwurst lange Zeit unbekannt.

Das "Weißwurstfrühstück" ist eine bayerische Institution: Ein zweites Frühstück am späten Vormittag mit Weißwurst, Brezeln, süßem Senf und Weißbier. Es ist der Inbegriff bayerischer Gemütlichkeit.

Nährwerte pro Portion

Kalorien 380 kcal
Protein 22g
Kohlenhydrate 15g
Fett 28g

Bayerische Begriffe

  • Zuzeln: Das Heraussaugen der Wurst aus der Haut
  • Weißwurst-Äquator: Grenze der Weißwurst-Region
  • Brotzeit: Zwischenmahlzeit, oft mit Weißwurst
  • Weißbier: Obergäriges Bier mit Weizen

Notiz vom Chefkoch

"Die Weißwurst ist ein Stück bayerische Seele. Behandeln Sie sie mit Respekt: niemals kochen, nur erwärmen. Und vergessen Sie nicht - vor 12 Uhr mittags ist Schluss! Das ist nicht nur Tradition, sondern zeigt Wertschätzung für dieses besondere Kulturgut."

- Hans Müller, Chefkoch